Vereinschronik

Die Karnevalsgesellschaft „Wanloer Ströpp“ wurde im Jahre 1906 gegründet. Der Gründer der Gesellschaft war Johann Liffers (Liffisch Hänneske). Er hatte Sinn für Humor und wollte den Wanloer Bürgern die reine Karnevalsfreude zuteil werden lassen (Spaß an der Freud’). Zusammen mit Willi Mainz, Theodor (Dores) Stevens, Anton Heinen und Christian Jorissen wurde diese Idee in gemütlicher Runde, bei einem Gläschen Bier geschmiedet und ins Leben gerufen. „Solle verr ens Fastelovend fiire?“ (Sollen wir mal Karneval feiern?) war die Frage. Er sprach so begeisternd und machte seinen Freunden den Mund wässerig, daß alle seinem Vorhaben zustimmten. Somit war in Wanlo eine Karnevalsgesellschaft gegründet. Wie jeder Verein, mußte auch dieser einen Namen haben. Weil dem „Henneske“ das Wort „Stropp“ so gut gefiel, (Stropp/Ströppke = kleines Kind, kleiner Junge) gaben die Karnevalsfreunde der neuen Karnevalsgesellschaft den Namen:

W a n l o e r S t r ö p p

Der erste Karnevalsumzug fand im Jahre 1926 am 15.Februar statt und stand unter dem Motto:

Wanler Mädches,Wanler Jonges, send dem Herrgott jot jelonge,
on hä hat bee sech jedat, die haste fein parat jemat.

Seit 1906 haben sich viele Wanloer Bürger den Traum erfüllt, für eine Session als Prinz bzw. Prinzenpaar die Narrenschar zu regieren (siehe Liste der Prinzen und Prinzessinnen). – Der „Schlachtruf“ ist „Wanlo Helau“.

Christine Brunen, (geb. Liffers, * 1914 – † 1979) textete 1960 das Lied „Ver send die Wanler un ver halde Fastelöres“ nach der Melodie „Wir sind die Eingeborenen von Tritionesien“ (siehe „Vereinsschlager“). Aus dem Refrain: Döres = Prinz 1960 Theo Jordans, Jüppke = Präsident Josef Heinen.

Im Jahre 1960 gab es erstmalig bei den „Wanloer Ströpp“ ein Kinderprinzenpaar (siehe Liste der Kinderprinzenpaare). Zu deren Ehre zog am Tulpensonntag ein Kinderzug mit einem Kinderprinzenpaar – Prunkwagen und dem Elferrat zu Fuß durch den Ort.

Während der Session 1974/75 wurde Wanlo kanalisiert. Sämtliche Straßen wurden aufgerissen. Ganz Wanlo war eine Straßenbaustelle.

An den Rosenmontagszug war nicht zu denken, da ein Durchfahren der Prunkwagen, aber auch der Durchzug der Fußgruppen unmöglich war. Anstatt des Rosenmontagszuges wurde auf dem Marktplatz eine Bühne aufgebaut. Darauf tummelten sich Büttenredner, Sänger und Tänzer. Es war sehr schön, aber den Umzug konnte die ganze Veranstaltung nicht ersetzen.

In der Session 1976/77 wurde die Kleiderordnung neu festgelegt. Nach schwarzem Sakko mit einem weißen und einem roten Revers (auf dem roten Revers eine weiße Papier-Chrysantheme) folgte die weiße Smokingjacke mit rotem Revers und dann wieder ein schwarzes Sakko, mit Wappen, roter Fliege und grauer Hose.

Ebenfalls in der Session 1976/77 mußte der Ehrenpräsident Josef Heinen im Alter von 77 Jahren nochmals auf den Präsidentenstuhl. Ihm zur Seite waren Konrad Hermanns und Reinhold Haimüller. Es war auch die Zeit, in der im Festzelt gefeiert wurde.

Im Jahre 1977 wurde erstmals ein Büttenredner-Orden kreiert und angeschafft. Die Büttenredner waren alle „Eigengewächse“, d.h. Büttenredner und Sänger aus Wanlo. Leider wurde er im Jahr darauf durch ein Fläschchen „Nierswasser“ ersetzt.

Das Jahr 1978 war das Geburtsjahr der Patenschaft des St.-Josef-Hauses in Hardt. Eine caritative Bande, die bis heute gehalten hat.

Der Kinderzug am Tulpensonntag war, aufgrund der starken Konkurrenz in Mönchengladbach, ab 1978 nicht mehr durchzuführen und wurde ab sofort in den Rosenmontagszug integriert.

In der Jubiläumssession 1980/81 (75-jähriges Bestehen) kamen mehr als 30 Karnevalsgesellschaften zum Jubiläumsempfang. Prinzenpaare aus Nah und Fern besuchten die „Ströpp“. Aus „Nörvenich-Eschweiler über Feld“ kam sogar das Dreigestirn. Der Prinz von der „K.G. Ahle Hoot“ Eschweiler ü.F. war ein „alter“ Wanloer.
Bei einem Empfang in Mönchengladbach passierte etwas Schreckliches für die „Wanloer Ströpp“. Das schöne, alte Zepter, kurze Zeit unbeaufsichtigt liegen gelassen, war plötzlich weg! Daraufhin mußte ein neues Zepter angeschafft werden.

Im Jahre 1982 wurde der Hausfrauennachmittag aus der Taufe gehoben, der zu einem festen Bestandteil im Wanloer Karneval wurde.

Am 30.01.1986 starb der langjährige Vorsitzende und zuletzt Ehrenvorsitzende der „Ströpp“ Peter Lützler. Er hat sich um die Gesellschaft besondere Verdienste erworben!

Das langjährige Elferratsmitglied und Prinz von 1971, Toni Katz verstarb am 14.10.1987. Nicht nur an Leibesübungen, wie Turnen und Gymnastik für Kinder und Jugendliche, sondern auch an Feiern (Weihnachtsfeier), Ausflüge mit Erbsensuppenessen (Wassenberg) führte er die Jugend von Wanlo heran. Besonders aber weckte er bei den Kindern die Liebe zum „Fastelovend“. Er führte die Jugend an den Karneval heran. Die ersten Büttenreden wurden in einer Kinder-Karnevalssitzung in der „aal Schöll“, in der Turnhalle der alten Schule, da wo heute die Mehrzweckhalle steht, vorgetragen. Später wurden die Kinder und Jugendlichen mit ihren Vorträgen in die Karnevalsgesellschaft aufgenommen.

Seit dem 31. Mai 1988 ist die Karnevalsgesellschaft „Wanloer Ströpp 1906“  im Mönchengladbacher Karnevals-Verband e.V. (MKV).

Karneval im Jahre 1990 wäre beinahe, nicht ins Wasser gefallen, aber vom Winde verweht worden. Am Rosenmontag, dem 26. Februar, fielen viele Festzüge aus, so auch in Wanlo. Der Sturm war so stark, daß man kaum auf die Straße gehen konnte, geschweige denn, einen Umzug zu starten. Damit aber die ganze Mühe nicht umsonst war, wurde der Umzug auf den Samstag danach verlegt. Es war ein eigenartiges Gefühl, in der Fastenzeit einen Karnevalsumzug zu erleben, „Helau“ zu rufen und lustig zu sein.

Nachdem früher alle Veranstaltungen im Saale der „Marktklause“ und danach im Festzelt abgehalten wurden, hatte die Gesellschaft nun wieder ein festes Dach über’m Kopf. Die Turnhalle wurde zur Mehrzweckhalle umfunktioniert und alle Veranstaltungen wurden nun, ab der Session 1990/91, dort abgehalten. Der  Karnevalsauftakt im November 1990 begann, wie in allen Jahren vorher, sehr  verheißungsvoll.
Aber die Karnevalisten hatten die Rechnung ohne Sadam Hussein (Diktator im Irak) gemacht. Im Januar 1991 brach der „Golfkrieg“ aus. Die Karnevalisten beschlossen daraufhin auf den Straßenkarneval zu verzichten Die Prunkwagen waren vergeblich gebaut worden. Aus diesem Grunde war Heinz Gerd Biewer und Cornelia Biewer zwei Jahre Prinzenpaar.

Zum Karnevals-Auftakt am 17.11.1990, präsentierte sich Elferrat und Vorstand in einem neuen prächtigen Galaanzug.

Da der Vorstand der Gesellschaft sich mehr um die Jugend, – die Zukunft der Gesellschaft – kümmern wollte, wurde 1994 eine Jugendabteilung ins Leben gerufen. Eleonore Burg, Kornelia Kusch und Heinz-Gerd Biewer waren die Verantwortlichen. In kurzer Zeit zählte die Jugendabteilung über 60 Kinder, die Spaß am Karneval haben.

Da die neuen Elferrats-Ornate guten Anklang fanden, wurde auf Anfrage der Damen des Elferrates im Jahre 1995 beschlossen, daß für die Damen ein farblich zu denen der Herren passendes, einheitliches Ornat anzuschaffen ist. Diese wurde im selben Jahr präsentiert.